Die
effektivsten Löschmittel für Treibstoff-, Lösungsmittel- und
Kunststoffbrände sind spezielle Löschschäume, die auf der Oberfläche
des Brandgutes einen Wasserfilm ausbilden (Aqueous Film Forming Foams,
AFFF).
Dieser
Wasserfilm verleiht den AFFF ihre besonderen Eigenschaften:
- Er
ermöglicht das leichtere und damit schnellere Gleiten des Schaums auf
der Brandgutoberfläche und damit einen schnelleren Löscherfolg und auch
einen größeren Einsatzradius
- Die erhöhte
Fließfähigkeit des
Schaums auf dem Wasserfilm fördert die Selbstheilung der Schaumfläche
bei Verletzungen, z.B. durch herabstürzende Trümmerteile oder
Gegenstände.
- Der Wasserfilm wirkt als zusätzliche
Barriere
auf dem Brandgut und vermindert als Dampfsperre das Nachströmen
brennbarer Gase in die gasförmige Brandzone.
- Durch
die Verdunstungswärme des Wassers kühlt der sich ausbreitende Film das
Brandgut und senkt somit dessen Dampfdruck.
Die
Fähigkeit einen solchen Wasserfilm zu bildenden, wird den
derzeitig verfügbaren AFFF durch poly- oder
perfluorierte Tenside
(PFT) verliehen, die in der Natur nicht abgebaut werden
(Persistenz),
sich im Ökosystem anreichern (Bioakkumulation) und im Verdacht stehen,
auch toxische Wirkungen zu haben. So hat eine Reihe von AFFF-Einsätzen
zu
Kontaminationen des Erdreichs und des Grundwassers geführt. Die
Trinkwassergewinnungen musste dort teilweise eingestellt werden.
Aus
diesen Gründen wurde der Einsatz des früher oft genutzten Tensids
Perfluoroctylsulfonat (PFOS) in AFFF in
der EU verboten und PFOS durch
chemisch ähnliche Stoffe, sogenannte Fluortelomere, ersetzt. Allerdings
sind diese Ersatzstoffe noch immer fluorhaltig und nicht unbedenklich.
Es
ist also dringend geboten, neue AFFF zu erforschen, die
umweltfreundlich und nicht-toxisch sind, aber gleichzeitig die
notwendigen Eigenschaften aufweisen; d.h. insbesondere extrem niedrige
Oberflächen- und Grenzflächenspannungen ihrer wässrigen Lösungen.
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